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Was habe ich falsch gemacht?

Diese Frage stellen sich viele Eltern, wenn ihr Kind beim Erlernen des Lesens, Schreibens oder Rechnens größere Schwierigkeiten hat als andere Kinder.

 

Eine Lese-und/oder Rechtschreibstörung (LRS) oder Rechenstörung hat jedoch biologische Ursachen. Wären die Schwierigkeiten auf einen tatsächlichen Mangel an Lerngelegenheiten zurückzuführen, würde man keine LRS oder Rechenstörung diagnostizieren.  Es ist sehr wichtig zu wissen, dass niemand einer LRS/Rechenstörung „schuld“ ist.

 

Versuchen Sie sich immer wieder klarzumachen, dass Ihr Kind in vielen Dingen gut ist und lediglich im Lesen, Schreiben oder Rechnen Schwierigkeiten hat.

Wieso empfinde ich die Situation als sehr stressig?

Der Wunsch, ihrem Kind zu helfen, ist bei allen Eltern groß. Eine unterstützende Familie ist auch eine sehr große Ressource, die man gar nicht genug hervorheben kann. Allerdings vergessen sich Eltern bei der Unterstützung ihres Kindes oft selbst. Hohe „Investitionen“ in das Kind, verbunden mit geringen „Investitionen“ in sich selbst, können schnell dazu führen, dass ihnen Ressourcen für sich selbst fehlen und sie sich sehr gestresst fühlen. Stress kann negative gesundheitliche Folgen haben, die wiederum den Stress erhöhen können. Um gar nicht erst in solch eine Spirale hineinzugeraten, ist es sehr wichtig, auch auf sich selbst zu achten.

 

Konkrete Tipps für den Alltag können Sie in den folgenden Bereichen nachlesen.

Umgang mit der Stresssituation

Wie kann ich in der stressigen Situation auf mich selbst achten?

Zwischen dem Stresserleben der Eltern und dem der Kinder besteht eine Wechselwirkung. Auch daher ist es wichtig, dass Sie sich regelmäßig fragen „Wie geht es mir persönlich gerade?“. Versuchen Sie, sich regelmäßig daran zu erinnern, sich selbst nicht zu vergessen. Folgende Punkte können Ihnen dabei helfen:

Wie kann ich mich selbst bei Stress unterstützen?

  • Achten Sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse.

  • Akzeptieren Sie Ihre eigenen Grenzen und achten Sie auf deren Einhaltung.

  • Unterstützen Sie sich als Familie gegenseitig und geben Sie Aufgaben ab.

  • Nehmen Sie sich Zeit für sich selber, auch oder gerade wenn viel los ist.

  • Versuchen Sie, gemeinsame positive Aktivitäten mit Ihrem Kind zu erleben.

  • Geben Sie Ihrem Kind ausreichend Freiräume, seine Stärken zu spüren (z. B. durch Sport, Hobbies).

Frau im Lotussitz lächelnd
Frau liegend im Bett mit Schlafmaske
Gemeinsame Familienzeit mit Videospielen
Herz-Emoji über der Handfläche

Dieses kurze Video von Quarks zeigt das Thema psychische Belastung und Überforderung von Eltern: https://www.instagram.com/p/CR5lr4dKTmR/?utm_medium=copy_link

Was kann mir noch helfen, mit der Situation umzugehen?

Weiterbildung

 

Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. bietet umfangreiche Informationen an, z. B. über seine Homepage, über Ratgeber zu verschiedenen Themen, durch einen dreijährlich stattfindenden Kongress, Fachtagungen, Seminare und Workshops. Auch das regelmäßige Lesen der Mitgliederzeitschrift LEDY trägt mit dazu bei, immer aktuell informiert zu sein.

Netzwerke aufbauen

 

Der Kontakt mit anderen Eltern kann sehr hilfreich und entlastend sein.

  • Hilfreich, da diese evtl. schon andere Erfahrungen gemacht haben und Tipps geben können.

  • Entlastend, da Sie dadurch tatsächlich erleben, dass Sie nicht der oder die Einzige in so einer Situation sind.

Eine Möglichkeit, andere betroffene Eltern kennenzulernen, ist z. B.

  • Ein regelmäßiger Austausch mit der Schulpsychologin oder dem Schulpsychologen, Beratungslehrkraft, Schulleitung, Fachkraft für Lernstörungen und Expertinnen und Experten zur gemeinsamen Planung von Unterstützungsmöglichkeiten für betroffene Kinder

  • Teilnahme an Ortsgruppen und Veranstaltungen des BVL und seiner Landesverbänden
     

Selbst wenn solch ein zusätzliches Engagement natürlich eine Zeitfrage ist: Der gegenseitige Austausch kann sich sehr positiv auswirken!

Beratungsangebote nutzen

 

Sie können sich beim BVL telefonisch beraten lassen. Da der BVL und seine Landesverbände hauptsächlich von betroffenen Eltern getragen werden, werden die Anliegen von Eltern gut nachvollzogen.

 

Ihr Kontakt bei Fragen:

Sandra Fisch

Beratungszeiten: Di 10-12 Uhr, Di 18-20 Uhr, Mi 10-12 Uhr

Beratungstelefon:  0228 – 38 75 50 54

E-Mail: beratung@bvl-legasthenie.de

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